17.11.2016
Wie bereits Goethe feststellte, findet der gescheite Mensch die beste Bildung auf Reisen. Somit war es am 12. Februar 2016 wieder einmal soweit. Die italienischen Austauschschüler wurden aus ihrer warmen und sommerlichen Heimat bei Nacht und Nebel in das dunkle, verregnete Deutschland geflogen. Doch viel Zeit zur Akklimatisierung blieb in dieser Nacht nicht. Jedoch konnte das erste Wochenende frei genutzt werden, um sich mit dem deutschen Lebensstil bekannt zu machen.
Darüber hinaus bot das Wochenende den Raum, gemeinsam mit anderen Teilnehmern, selbst organisierte Ausflüge zu unternehmen. So trafen wir uns zum Bummel im CentrO mit gemütlichem Abendessen zum Kennenlernen. Den Sonntag verbrachte man beispielsweise in der Eishalle, oder, um aufkeimendes Heimweh zu vermeiden, im hiesigen Schwimmbad bei mediterranen Temperaturen.
Bevor es am Montag mit dem Sightseeing durch das Ruhrgebiet losgehen konnte, wachten viele der Austauschschüler in einem ihrer Kindheitsträume auf: Es schneite. Zum Glück wurden wir im warmen Rathaus empfangen („Klasse, Norbert!“), und lauschten einem Vortrag über die Stadt selbst und ihrer Umgebung mit der Erkenntnis, dass wir die Besten des Ruhrgebiets sind.
Der Vormittag wurde nun zur Präsentation des Ratsgymnasiums, für weiteres Kennlernen und einen Einblick in das deutsche Schulsystem genutzt. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung, welchen die meisten zur Tour durch Gladbeck und Wittringen nutzten.
Die folgenden Tage wurde nun von interessanten, lustigen und auch anstrengenden Ausflügen geprägt:
So ging die Reise am Dienstag in das geschichtsträchtige Bochum zu einem Rundgang durch das Bergbaumuseum und einem Ausflug in die ferne Sternewelt: Ins Planetarium.
Münster war am dritten Tag unser Ziel. Hier hielten wir Schüler, im Schatten der einmaligen Hausfassaden des Prinzipalmarktes, zweisprachige Vorträge über die Sehenswürdigkeiten Münsters für unsere Gäste. Nach der Besichtigung der berühmten Dom-Uhr blieb noch Zeit für Shoppingtouren durch die Innenstadt oder einen Besuch des Aasees. Wie schon das Programm des Vortags erhielt auch der Besuch in Münster sehr viel positives Feedback.
Nach viel Kultur und Geschichte ging es am Donnerstag nach Castrop-Rauxel zum Sport- und Erlebnistag in eine Beachhalle. Hier bot sich die Gelegenheit, gemeinsam Volleyball, Fußball oder Badminton zu spielen. Auch ein internationales Kräftemessen blieb nicht aus, jedoch konnte vorerst niemand beim Völkerball die Oberhand gewinnen, sodass man sich friedlich unentschieden trennte. Darauf eine Curry Wurst! Diese kulinarische Extravaganz durfte man den Besuchern nicht vorenthalten und ging somit zu einem typischen Imbiss im Pott. Bedauerlicherweise war das auch schon der letzte Tag, den wir gemeinsam in Gladbeck verbringen würden und feierten Abschied bei Speis und Trank im Brauhaus.
Freitagmorgen erfolgte dann der tränenreiche Abschied am Bus vor den Toren des Ratsgymnasiums. Glücklicherweise trennten uns nur noch wenige Tage von einem Wiedersehen mit unseren neu gewonnenen Freunden in Italien.
Der Austausch ist definitiv empfehlenswert, da man neue Bekanntschaften schließt, seine Sprachbarrieren durchbrechen kann und mit einigen Eindrücken sowie Erfahrungen eine neue Kultur kennenlernt und sein Weltbild sowohl erweitern als auch bereichern kann. Abschließend können wir zwar nur die Energienote A++ vergeben, weil lange Tage und abendliches Beisammensein sehr an den Kräften zehrten, doch man sei „lieber ein dummer Wanderer, als ein Weiser der Zuhause sitzt“ (Sprichwort aus der Mongolei) ….
geschrieben von: Jonas Kirsten und Leon Rudel (mit kleinen Anregungen von Frederike Zwingmann und Brian Bussieweke)